Verarschen kann ich mich alleine!

Putin will nur die Ukraine destabilisieren oder Novorussia abspalten? Ich halte es für gefährlich naiv anzunehmen, dass Putin keine Interessen über die Ukraine hinaus hat.

Putin hat vor kurzem wichtige Leute aus seinem Umfeld, vor allem Militärs entlassen, die seine Politik nicht mittragen. Er verletzt den Luftraum Estlands,  der Niederlande,  Finnlands,  Schwedens und der USA, er lässt einen führenden estnischen Geheimdienstler entführen und nach Moskau verschleppen, um ihn wegen Spionage anzuklagen.

„Grüne Männchen“ rekrutieren in Moldawien.  Er lässt Litauer anklagen, die vor über 2 Jahrzehnten nicht in die Sowjetarmee wollten.  In einer russischen Zeitung erscheint ein Artikel, dass Finnen angeblich an Russland angeschlossen werden möchten. Eine arktische Marinebasis wird reaktiviert. Weitere werden neu gebaut.  Er provoziert mit russischen U-Booten.  Er lässt zur Zeit das binnen kurzer Zeit dritte umfangreiche Atommanöver abhalten. Vorausgegangen waren welche im März und im Oktober 2013. Im Juli davor fand mit 160.000 Soldaten das größte Manöver seit Ende der Sowjetunion statt.  Die Moskauer Metro wurde vor wenigen Wochen überprüft, ob sie noch als Atombunker taugt. Parallel laufen zur Zeit Landungsmanövern bei Kaliningrad. Ein riesiges Manöver an der ukrainischen Grenze ging bekanntlich in die schleichende Invasion der Ukraine über. Seine Generäle erarbeiten und testen aktuell eine atomare Erstschlagsdoktrin. Seine Aufrüstung läuft auf Hochtouren. Seine atomaren Drohungen sind nicht zu überhören.  Er flutet Europa und besonders das Baltikum per Fernsehen, Rundfunk und Internet mit Propaganda.  Jeweils in Landessprache. In Riga versuchten Prorussen vor wenigen Tagen einen Infostand zu errichten. Amerikanische Flugzeuge werden bedrängt, Obama wird beleidigt und mit Propaganda verhöhnt. Zum Geburtstag wird ihm mit einer Laserprojektion an die US-Botschaft in Moskau gratuliert, in der er eine Banane in den Mund geschoben bekommt.  Putin provoziert wo er kann. Der Mörder Litwinenkos bekommt eine Fernsehshow in Russland. All das nur, um ohne Widerstand des Westens die Ukraine destabilisieren zu können, oder ein Novorussia in der Ukraine zu errichten? Sicher nicht! Das wäre eindeutig ein bisschen zuviel Aufwand. Und Putin im Zweifel nur das Beste zu unterstellen, läuft allem entgegen, was wir in den letzten zwei Jahren (auch in Syrien!) mit ihm erlebt haben. Im Gegenteil, er hat bewiesen, dass man nur das Schlechteste von ihm erwarten darf!

In meinen Augen hat in einer Reihe westeuropäischer Staaten Putins Krieg gegen Europa schon längst begonnen. Putins Methode ist Destabilisierung von innen heraus mittels Propaganda, Unruhen, Terror. Genau so, wie wir es in der Ostukraine gesehen haben. Und den Beginn dieser Destabilisierung erleben wir schon jetzt in Moldawien, im Baltikum, in Skandinavien und in Deutschland. Die, die jetzt mittels Montagsdemos, Blogs und Medientrollen gehirngewaschen werden, sind ein fester Posten in Putins Plänen für eine Destabilisierung nach dem ostukrainischen Modell. Und er hat seine Propagandisten nicht nur in den sozialen Netzwerken untergebracht oder gekauft, sondern genauso in Medien, Wirtschaft und Politik. Nur ein paar Beispiele:

Der Bruder des französischen Stabschefs ist Le-Pen-Unterstützer und eng geschäftlich mit Russland verquickt. Marie Le Pen, deren Vater vor kurzem eine „Ofenladung“ mit jüdischen Künstlern „fertigmachen“ wollte, unterhält übrigens engste Kontakte zu Russlands Vizepremier Rogozin.

Auch sonst ist Putin in Frankreich natürlich nicht untätig: http://20committee.com/2014/09/09/putins-secret-friends-in-paris/

Viele Propagandafäden laufen bei dem russischen „Institut für Demokratisierung und Globalisation“ mit Sitzen in New York und Paris oder beim in Kanada ansässigen „Center for Global Research“ zusammen. Ersteres finanziert beispielsweise auch Veranstaltungen des Querfrontlers Jürgen Elsässer. Letzteres ist personell eng mit Alexander Dugin verknüpft.

Das Handelsblatt übernimmt die Kremlwerbung, die die Süddeutsche abgelehnt hat fortzuführen.

Gerhard Schröders dreiviertel Millionen aus seinem Aufsichtsratposten bie der Gazpromtochter Northstream braucht wohl nicht mehr erwähnt zu werden, vielleicht aber, dass unser derzeitiger besonders deeskalationsfreudige Außenminister Steinmeier Intimus und Kanzleramtschef von Schröder war. Seit sich Putin Schröder kaufte, ist die gesamte deutsche Außenpolitik auffällig russlandfreundlich. Steinmeier setzte das Pipeline-Projekt gegen alle dringenden Warnungen vor der Abhängigkeit von Russland aus Polen und dem Baltikum durch. Sikorski nannte Deutschland schon 2011 das Trojanische Pferd Russlands.  Aber auch Westerwelle stand bei der UN-Abstimmung über einen militärischen Einsatz gegen Gaddafi fest an der Seite Russlands. Fast wäre aus seiner Enthaltung sogar ein Nein geworden.

Dass die Trolle in den Internetforen von Russland gesteuert werden, ist bekannt. Einige der Fäden laufen hier zusammen: http://www.huffingtonpost.de/boris-reitschuster/geleakte-briefwechsel-enttarnen-offenbar-meinungsmanipulationen-in-den-westlichen-medien–direkt-aus-dem-russischen-parlament_b_5647601.html?ncid=edlinkushpmg00000008

Für das Front-End sind Leute wie Herr Hörstel zuständig: https://www.facebook.com/Infoseite.zu.Christoph.Hoerstel/photos/a.443332172376058.95320.186257908083487/774147859294486/?type=1

Auch im Börsenbereich ist der Kreml lautstark vertreten:

Alles auf die deutsche Zielgruppe zugeschnitten! Bei Youtube:

Für deutschsprachige Nationalisten:

Für deutschprachige Friedensbewegte:

Und auch der musikalische Sektor wird abgedeckt:

Beschäftigt man sich ein wenig mit den unterschwelligen werbepsychologisch eingesetzten Botschaften dieser Videos, z.B. wie oft bestimmte Worte wie „Kriegshetzer“ verwendet wurden, oder wie die Farben der russischen Flagge sogar künstlich über die Farben des Autos im Musikvideo gelegt wurden, ist klar, dass bei diesen Machwerken Propagandaprofis am Werk waren. Auch der lippensynchrone Schnitt von Tagesschausprecher und Wochenschauton zeigt nicht nur Professionalität an, sondern ebenso das Vorhandensein eines umfangreichen Archivs.

All das sind nur ein paar Beispiele aus einer Flut von Beeinflussung. Exakt so, wie schon 2013 von der russischen Führung geplant: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/putin-hat-invasion-der-ukraine-seit-2013-geplant-13139313.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Und wie reagiert der Westen? Genau wie hier prognostiziert: http://baltische-rundschau.eu/2014/06/der-tag-an-dem-estland-fiel-wie-wuerde-der-westen-in-der-realitaet-reagieren-wenn-putin-2015-estland-zu-annektieren-versucht/

Gute Nacht Europa, schlaf gut!

 

Zeit und Spiegel suggerieren mit ihren Überschriften, dass der Westen und die Ukraine der Aggressor sei:

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Und noch ein echter Augstein:

z7Wer nicht die Wahrheit des Kremls liefert, wird diffamiert und kriminalisiert. Gegen „Mörder“ der Wahrheit ist es dann nur noch ein kleiner Schritt zur Gewalt.

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